Forschungsgruppe Deutsche Sprache

Internationaler Schriftstelleraufruf
zur Rechtschreibreform


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Anläßlich der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse 2003 haben 18 Autoren aus 9 europäischen Ländern gegen die Praxis einiger deutscher Publikumsverlage protestiert, übersetzte Bücher grundsätzlich in reformierter Rechtschreibung zu drucken. Unter den äußerst renommierten Autoren sind der Nobelpreisträger Günter Grass, der Präsident der Berliner Akademie der Künste Adolf Muschg, sein Amtsvorgänger György Konrád sowie der Ständige Sekretär der Schwedischen Akademie Horace Engdahl. Die Schriftsteller weisen auf die mangelnde demokratische Legitimation der auf dem Verordnungswege durchgesetzten Rechtschreibreform hin. Im Ergebnis, so stellen sie fest, sei die amtliche deutsche Orthographie »minderwertig« gegenüber der von führenden Verlagshäusern wie Hanser und Suhrkamp weiterhin bevorzugten Rechtschreibung.

Die Unterzeichner aus dem europäischen Ausland, unter ihnen so erfolgreiche Autoren wie Stanislaw Lem und Harry Mulisch, sind alle der deutschen Sprache mächtig und betrachten sich daher als kompetent, in der Sache mitzureden. Ihr Aufruf richtet sich an die Kollegen in aller Welt, deren Werke ins Deutsche übersetzt und dabei möglicherweise zugleich in die reformierte Rechtschreibung übertragen werden. Es ist das erste Mal, daß sich ausländische Schriftsteller mit ihren deutschsprachigen Kollegen solidarisieren und den in der seriösen Literatur weithin praktizierten Boykott der reformierten Rechtschreibung ausdrücklich unterstützen.

Zum Text des Aufrufs

The resolution in English

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